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Schwertträger-Fischhybriden zeigen, dass die Genomentwicklung nach der anfänglichen Hybridisierung überraschend vorhersehbar ist
In den letzten zwei Jahrzehnten haben Biologen erkannt, dass Hybridisierung oder genetischer Austausch zwischen verschiedenen Abstammungslinien bemerkenswert häufig vorkommt – nicht nur in bestimmten Abstammungslinien, sondern in taxonomischen Gruppen im gesamten Lebensbaum. Infolgedessen beherbergen die Genome vieler moderner Arten Regionen, die von verwandten Arten geerbt wurden. Diese Beobachtung hat grundlegende Fragen darüber aufgeworfen, inwieweit die genomischen Ergebnisse der Hybridisierung wiederholbar sind und inwieweit die natürliche Selektion diese Wiederholbarkeit vorantreibt. Da jedoch geeignete Systeme zur Beantwortung dieser Fragen fehlen, sind die empirischen Fortschritte in diesem Bereich begrenzt. Hier nutzen wir unabhängig voneinander gebildete Hybridpopulationen zwischen den Schwertträgerfischen Xiphophorus birchmanni und X. cortezi, um diese grundlegende Frage zu beantworten. Wir stellen fest, dass die lokale Abstammung in einer Hybridpopulation eine bemerkenswerte Aussagekraft über die lokale Abstammung in einer anderen, demografisch unabhängigen Hybridpopulation hat. Mithilfe neu entwickelter Methoden können wir einen Großteil dieser Wiederholbarkeit auf eine starke Selektion in den frühesten Generationen nach der anfänglichen Hybridisierung zurückführen. Wir ergänzen diese Analysen durch Zeitreihendaten, die zeigen, dass die Abstammung in den ausgewählten Regionen in den letzten etwa 40 Evolutionsgenerationen stabil geblieben ist. Abschließend vergleichen wir unsere Ergebnisse mit den gut untersuchten Hybridpopulationen von X. birchmanni × und X. cortezi.